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Biokraftstoffe bei IVECO
ARTIKELINFO
Datum
11.02.2021
Nachhaltigkeit
Technologie
11.02.2021
IVECO klärt auf – Kompatibilität mit Biokraftstoffen

Viele Speditionen wollen ihren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich halten und setzen dabei nicht nur auf alternative Antriebe, sondern wollen ihre vorhandene Dieselflotte künftig mit Biokraftstoffen betreiben. Wir klären, wie und ob das mit den in unseren Fahrzeugen verbauten Motoren der Emissionsstufe Euro VI Step D möglich ist.

Bio-Diesel und erneuerbare Dieselkraftstoffe
Die Qualität der 1. Generation von Biokraftstoffen wie Fettsäuremethylester (FAME) oder Rapsölmethylester (RME) wirkt sich eher negativ auf die Lebensdauer der Einspritzdüsen und das Abgasnachbehandlungssystem aus. Aus diesem Grund wird eine Beimischung von mehr als 7 Prozent (z.B. B10, B15 oder B30) nicht zugelassen beziehungsweise entspricht nicht der Iveco Typgenehmigung. Während in Deutschland der zulässige B7 Diesel Standard ist, sollte man jedoch gerade im europäischen Ausland aufpassen, da hier der B7 Diesel oft nur als Premium-Diesel angeboten wird.

Hydrierte Pflanzenöle (HVO – Hydrogenated Vegetable Oils) sind ein Weg, qualitativ hochwertige, biologisch basierende Dieselkraftstoffe herzustellen. Dieser Kraftstoff besteht aus hydrierten Produktionsabfällen und Pflanzenölen und kommt ohne fossile Komponenten aus. Er wird überwiegend auf Basis von Abfällen erzeugt und ist somit keine „Tank gegen Teller“ Konkurrenz. Nachteile für Motoren, Abgasnachbehandlungssysteme oder Abgasemissionen ergeben sich hier nicht. Diese Kraftstoffe werden zwischenzeitlich als „erneuerbare Dieselkraftstoffe“ bezeichnet. Die CO2-Emissionen lassen sich beim Einsatz von HVO um bis zu 90 Prozent reduzieren. Europaweit liegt die HVO-Abdeckung heute bei rund 3 Prozent, vor allem in Skandinavien und inzwischen auch Holland erfreut sich HVO immer größerer Beliebtheit, auch wenn der Preis zwischen 15 und 30 Cent pro Liter höher ist als konventioneller Diesel.
Für die Nutzung von HVO/XTL Kraftstoffen im IVECO S-Way und X-Way mit Cursor 11 und Cursor 13 Motoren und im IVECO T-Way mit C13 Motoren sind keine technischen Umrüstungen oder spezielle Anpassungen erforderlich. Im Gegensatz zu Biokraftsoffen der 1. Generation gelten hier weiterhin unverändert die Garantiebedingungen und gleichen Wartungsintervalle.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Cursor 11 und Cursor 13 Motoren die in den IVECO Way-Range Fahrzeugen verbaut sind, für eine Betankung mit B7 Diesel und mit HVO/XTL Biokraftstoffen entsprechend der DIN EN 15940 eignen.

Bio-CNG/LNG
Aus den unterschiedlichsten landwirtschaftlichen Roh- und Reststoffen lässt sich Biomethan gewinnen. Die Verwendung von Reststoffen wie Gülle, Mist, Bioabfällen und Stroh machen Biomethan zu einer erneuerbaren Energiequelle, die nicht in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln steht. „Tank gegen Teller“, Monokulturen durch Energiemaisanbau in der Landschaft oder direkte beziehungsweise indirekte Landnutzungsänderungen sind bei Biomethan heute somit kein Thema mehr. In Deutschland ist Bio-CNG inzwischen zu 50 Prozent im Tankstellenetz verfügbar. Die Dekarbonisierung von LNG zu Bio-LNG ist aktuell in der Startphase und wird voraussichtlich bis 2025 abgeschlossen sein. Beim Einsatz von Bio-CNG/LNG sind die IVECO Fahrzeuge somit nahezu CO2-neutral unterwegs.

Die im IVECO S-Way NP eingesetzten Cursor 9 und Cursor 13 Gas-Motoren der Emissionsstufe Euro VI Step D lassen sich vollumfänglich mit Bio-CNG beziehungsweise Bio-LNG betreiben. Technische Umrüstungen oder spezielle Anpassungen sind nicht erforderlich und es gelten unverändert die Garantiebedingungen und gleichen Wartungsintervalle wie bei Einsatz von fossilem CNG/LNG.