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ARTIKELINFO
Datum
19.04.2022
Nachhaltigkeit
19.04.2022
IVECO klärt auf – LNG-Preisgestaltung

Viele Spediteure und Fahrer fragen sich gerade zu Recht, warum es aktuell diese enormen Preissprünge bei fossilem LNG an der Zapfsäule gibt und wie es mit der LNG Versorgungssicherheit bei ausbleibendem russischem Erdgas aussieht. Ist Bio-LNG eventuell die Lösung?

LNG-Preisstruktur
Die Preismodelle des fossilen LNG beziehen sich grundsätzlich auf einen Bemessungszeitraum von drei bis vier Wochen. Basis sind dabei Durchschnittswerte der Spotmarktpreise (z.B. TTF – Title Transfer Facility). Der LNG-Kilopreis setzt sich an der Zapfsäule aus TTF (Spotmarktpreis), Gamma-Preis (Aufwandspauschale Tankstellenbetreiber), Energiesteuer und CO2-Steuer zusammen. Der Spotmarktpreis des fossilen LNG ist somit hier der Preistreiber.
Mit zunehmender Verfügbarkeit von Biomethan, steht künftig ein vom Spotmarktpreis unabhängiges Produkt zur Verfügung. Der Bio-LNG-Kilopreis setzt sich an der Zapfsäule aus lokalen Produktionskosten, Gamma-Preis (Aufwandspauschale Tankstellenbetreiber) und Energiesteuer zusammen. Abzüglich eines Quotenanteils für die Inverkehrbringung des sauberen Bio-LNG, das als sogenannter „fortschrittlicher Biokraftstoff“ angesehen wird. Die CO2-Steuer entfällt beispielsweise auf den Bio-Anteil vollständig.

LNG Versorgungssicherheit bei ausbleibendem russischem Erdgas
Fossiles LNG ist ein importiertes Produkt, dass auf dem Seeweg zu verschiedenen LNG-Terminals in Europa geliefert wird. Dieses LNG kann entweder flüssig mit entsprechenden Tankaufliegern zur Tankstelle gebracht werden, oder es wird regasifiziert und in das Erdgasnetz eingespeist. Pipeline-Erdgas, wie es aus Russland zu uns kommt wird in Deutschland nicht für die Herstellung von LNG verwendet. Grundsätzlich ist LNG viel flexibler handelbar, als das bei Pipelinegas der Fall ist. Es kann aus allen LNG-liefernden Ländern weltweit beschafft werden. Perspektivisch setzt Deutschland auch im Hinblick auf künftige Versorgungssicherheit auf den Bau eigener LNG-Terminals.

Profitipp
Sprechen Sie Ihren bevorzugten LNG-Tankstellenbetreiber direkt an, und vereinbaren Sie mit ihm langfristige Abnahmemengen zu einem fairen und individuell kalkuliertem Preis. Dann stimmt auch weiterhin die TCO ihrer IVECO LNG-Fahrzeuge. Thematisieren Sie dabei auch Bio-LNG. Wie bereits erwähnt, wird mit zunehmender Verfügbarkeit von Biomethan künftig ein vom fossilen Gas und der damit der verbundenen Preisgestaltung unabhängiges Produkt zur Verfügung stehen. Damit lassen sich dann nicht nur Kosten sparen, sondern auch die CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Perspektivisch bedeutet das: „grüner ist günstiger“.