Wir, die Verkehrsbetriebe Bachstein GmbH, haben den Reichweitenrekord mit dem E-WAY von IVECO BUS geschlagen – und das in unserem normalen Linienbetrieb. Unser Praxisversuch zeigt, dass E-Busse bereit für den Einsatz im Regionalverkehr sind.

IVECO BUS selbst hat auf einer Teststrecke mit dem E-WAY eine Rekordreichweite von 527 km aufgestellt. Damit wurde die vorgegebene Reichweite von 300 bis 350 km bereits weit überschritten. Wir haben das als Herausforderung gesehen und uns das Ziel gesetzt, die 527 km im normalen Linienbetrieb unseres Regionalverkehrs zu überbieten. IVECO BUS hat mitgefiebert und uns großartig unterstützt.
„Wir von IVECO BUS unterstützen das Vorhaben, da wir vergleichbare Werte aus der Praxis bekommen. Diese Werte sind aussagekräftiger als die unserer Darstellung auf der Teststrecke.“, so Jochen Grau, Marketingleiter bei IVECO BUS.

Bevor der Bus zum Dienst gerufen wurde, haben ihn unsere Fachleute und der TÜV Nord noch einmal auf Herz und Nieren überprüft, um für einen reibungslosen Rekordversuch zu sorgen.
Die Fahrt begann dann am Montagmorgen um 05:30 Uhr mit dem Frühdienst, damit das 350-kWh-Akkupack – von dem 335 kWh nutzbar sind – des IVECO E-WAY über das Wochenende auf 100% laden konnte. Insgesamt dauerte der Rekordversuch zwei Tage mit einer Einsatzzeit von 05:30 Uhr bis 16:00 Uhr auf Stadt- und Überlandstrecken.
Der TÜV Nord war nicht nur für den gemeinsamen Fahrzeugcheck vor Ort, sondern versiegelte vor der Fahrt auch die Ladebüchse, notierte den Kilometerstand und begleitete die komplette Fahrt, um abschließend das Siegel wieder zu entfernen und das Ergebnis zu beglaubigen.

Ein Ergebnis, das für sich steht
Nach 21 Stunden Fahrzeit hat der Fahrer mit einer einzigen Akkuladung und eines durchschnittlichen Verbrauches von 0,61 kWh/km beeindruckende 543 km zurückgelegt. Dieses Ergebnis wurde vom TÜV Nord beglaubigt und somit haben wir offiziell die Rekordreichweite von IVECO selbst getoppt. Der Akku des Busses wurde nicht einmal komplett leer gefahren, sondern hatte am Ende der Fahrt sogar noch 3% Restenergie. Mit diesem Ergebnis sind wir mehr als zufrieden und stolz, dass wir die Herausforderung gemeistert haben.

Warum haben wir die Reichweite geknackt?
Letztendlich ist nicht nur der maximal geladene Akku für diese Reichweite verantwortlich, sondern es haben mehrere Faktoren zusammengespielt.
Durch den Einsatz im normalen Linienverkehr ist der Bus nicht auf einer ebenen Strecke mit konstanter Geschwindigkeit gefahren, sondern es konnte rekuperiert werden. Bei der Rekuperation wird durch Brems- und Rollvorgänge bis zu 40% der Energie rückgewonnen, die die Reichweite des Busses weiter erhöht.
Hinzu kommt, dass wir seit Jahren ein Telematiksystem erfolgreich in unseren Diesel-Bussen einsetzen, welches den Fahrer unterstützt, möglichst ökonomisch zu fahren. Diese Fahrweise hat sich auch auf der Fahrt für den Rekordversuch ausgewirkt.
Außerdem haben wir gut ausgebildete Fahrer, die jeden Tag hinter dem Steuer sitzen und somit Profis in wirtschaftlich vorausschauendem Fahren sind.
„Ich möchte mit diesem Projekt unseren Mitarbeitern sagen, dass wir diese Herausforderung der Technologie bewältigen können. Wir stellen zwar die Technik zur Verfügung, aber am Ende des Tages kommt es immer auf die Fahrer hinter dem Lenkrad an.“

E-Mobilität und Regionalverkehr sind definitiv kompatibel
Es kommt zwar trotz aller Technologien auf die Fahrweise an, doch auch unser Fahrer ist sich sicher, dass die E-Mobilität die Fähigkeit besitzt, noch weiter zu gehen: „Die aktuelle Technik in den E-Bussen ist herausragend. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir die vorgegebene Reichweite im Linienverkehr knacken können. Mit dieser rasanten Entwicklung werden die E-Busse in Zukunft noch weiter voranschreiten.“
Aufgrund des Ergebnisses des Rekordversuches sind wir überzeugt, dass E-Busse sind definitiv marktreif und tauglich für den Regionalverkehr.