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ARTIKELINFO
Datum
15.06.2020
Erfahrungsberichte
Nachhaltigkeit
schwere Komplettfahrzeuge
15.06.2020
Waldbach Logistik setzt auf LNG als alternativen Antrieb

Das Thema Nachhaltigkeit und alternative Antriebsmöglichkeiten wird immer wichtiger. Auch für Björn Waldbach, Gründer der Firma Waldbach Fulfillment Logistik, ist dies ein wichtiger Punkt. Im Gespräch verriet er uns, warum er von Erdgas als Antriebsmittel überzeugt ist.

1) Wären Sie so freundlich, sich und Ihr Unternehmen kurz vorzustellen?

Das Unternehmen habe ich 2012 als klassisches Start-up Unternehmen gegründet. In den letzten acht Jahren hat sich die Firma sehr gut entwickeln können. Mittlerweile haben wir ungefähr 140 Mitarbeiter und etwas über 40 eigene LKWs, verteilt auf circa 50.000 m² Unternehmens-Fläche. Zwischenzeitlich haben wir auch die Unternehmensgruppe etwas neu aufgestellt und wollen diese weiterentwickeln. Was uns immer wichtig ist, ist es vor allem innovativ zu bleiben. Das setzt digitale Prozesse voraus, aber auch umweltbewusstes Handeln. Dementsprechend konnten wir uns sehr schnell für IVECO Gas-Fahrzeuge begeistern.

2) Wie viele Fahrzeuge hat Ihr Unternehmen derzeit in Betrieb?

Wir haben insgesamt etwas über 40 Fahrzeuge, wobei mit Diesel betriebene, aber auch Erdgas-betriebene Fahrzeuge dabei sind. Unser persönliches Ziel ist es, mit unserer Flotte bis 2023 dieselfrei zu werden. Wir verteufeln den Diesel als Antriebsart nicht, sind jedoch in Sachen Nachhaltigkeit sehr zukunftsorientiert. Beispielsweise haben wir auch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Zusätzlich werden unsere Nutzflächen über eine BHKW mit Biogas beheizt.

3) Welche Marken haben die Fahrzeuge in Ihrem Furhpark?

Derzeit haben wir einen sehr breiten Mix. Unter anderem haben wir mehrere IVECO Stralis und mittlerweile auch zwei neue S-WAY im Fuhrpark. Weitere Fahrzeuge dieses Modells folgen noch. Zusätzlich haben wir auch Fahrzeuge von MAN, Volvo und Mercedes.

4) Warum haben Sie sich für IVECO entschieden?

Wir haben uns für IVECO entschieden, da es hier nahezu alternativlos auch die Erdgas-Varianten der Fahrzeuge gibt. Bei der Technik der Motorisierung und auch bei der Stabilität der Fahrzeugtechnik ist IVECO einfach die Nummer eins. Aus unserer Erfahrung können wir da durchaus widerspiegeln, dass es wirklich gute Fahrzeuge sind.

5) Welche Antriebsart verwenden Sie und warum haben Sie sich für diese entschieden?

Wir haben einige Diesel-Fahrzeuge aber auch Erdgas-betriebene Fahrzeuge im Fuhrpark. Wir haben uns wegen dem ökonomischen Aspekt hierfür entschieden, aber auch der ökologische Aspekt ist uns hierbei sehr wichtig. Beispielsweise sind die Treibstoffkosten geringer als bei Diesel-Fahrzeugen. Hinzu kommen die Ersparnisse im Maut-Bereich. Ich will am Ende das Unternehmen auch in der Wahrnehmung so aufstellen, dass wir als ökologischer Speditions- und Logistik-Betrieb wahrgenommen werden, da uns eben diese Nachhaltigkeit sehr wichtig ist und dazu zählt im Wesentlichen auch die Antriebsart, die ich bei den Fahrzeugen ausgewählt habe.

6) Wie viele Kilometer haben Sie mit dem neuen S-WAY schon zurückgelegt und seit wann haben Sie das Fahrzeug?

Den S-WAY haben wir seit Anfang des Jahres. Gefahren sind wir damit bereits ungefähr 50.000 Kilometer.

7) Welche Überarbeitungen im Vergleich zum Stralis sind Ihnen bei dem neuen S-WAY aufgefallen?

Großen Anklang hat das Design gefunden. Es ist ein sehr schönes und zeitgemäßes Fahrzeug geworden und die Optik ist wirklich sehr gelungen. Die Fahrer selbst finden das größere Platzangebot in der Kabine wirklich einwandfrei, da dies natürlich auch einen deutlichen Mehrwert bietet.

8) Haben Sie im Bereich technischen Fortschritt Veränderungen bzw. Überarbeitungen feststellen können?

Wenn man unter die Motorhaube schaut, hat sich im Vergleich zum Vorgänger-Modell nicht sehr viel verändert. Jedoch konnten wir in der Gastechnologie Änderungen feststellen. Auch unsere Fahrer sind darüber überrascht, welchen Drehmoment und welche Leistungsstärke dieser Motor tatsächlich hat gegenüber der Konkurrenz. IVECO hat hier auf jeden Fall einen sehr leistungsfähigen Motor in den Fahrzeugen verbaut.

9) Haben sich die Beträge für Wartung, Reparaturen und Steuern mit den neuen Fahrzeugen verändert oder sind diese ähnlich geblieben, auch im Vergleich zu Ihren Diesel-Fahrzeugen?

Bei den Diesel-Fahrzeugen ist insbesondere die Wartung weniger aufwendig, wodurch im Vergleich die Wartung eines LNG-Fahrzeuges natürlich etwas teurer ist. Versicherungstechnisch gibt es dort keinen Unterschied. Das wird genauso bewertet wie bei einem Diesel-Fahrzeug und auch bei der Kraftfahrzeugsteuer gibt es keinen merklichen Unterschied. Hinzu kommt jedoch eine Ersparnis an der Maut beispielsweise, was die Wartungskosten wieder ausgleichen kann.

10) Dass Sie sich für Fahrzeuge mit Gasantrieb entschieden haben, zeigt, dass Ihr Unternehmen offen für technologische Innovationen ist. Sagt das auch etwas über Ihre Firmenphilosophie aus?

Zusammengefasst würde ich sagen: Ja. Wir waren immer neugierig und aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien, die wir auch immer gerne ausprobieren. Wenn wir diese für gut erachten, dann versuchen wir diese auch weiterzuentwickeln und bei uns im Unternehmen einzuführen. Hinzu kommen natürlich auch ökonomische Vorteile wie die Mauteinsparungen, welche aber letztendlich nicht der Hauptgrund für die Anschaffung von alternativ betriebenen Fahrzeugen ist, da durch die Entscheidung für gasbetriebene Fahrzeuge auch kleinere Herausforderungen mitkommen, wie beispielsweise eine stärkere Organisation was das Tankstellennetz betrifft, dass man dahingehend die Routen besser planen muss. Oder auch, dass Reparaturen eventuell anders ablaufen als bei einem Diesel-Fahrzeug, da man mit der Technik noch nicht so gut vertraut ist. Hierfür ist natürlich ein Team wichtig, das mit einem hinter dieser neuen Technologie steht und genauso gerne solche Innovationen vorantreibt. Daher ist dies durchaus auch ein Teil unserer Firmenphilosophie.

11) Die Neuanschaffung eines Gas-Fahrzeuges ist kostspieliger als die eines herkömmlichen Diesel-Fahrzeuges. Hat sich der Aufwand für Sie bereits rentiert?

Es ist absehbar, dass es sich rentieren wird. Insbesondere jetzt mit der Entscheidung aus dem Bundestag, dass drei weitere Jahre keine Mautgebühren zu entrichten sind. Das ist natürlich ein Vorteil für uns. Ob und inwieweit sich das am Ende nachher wirtschaftlich wirklich rechnet, wird man auch daran sehen können, was die Fahrzeuge nach der Zweitverwertung dann wieder einbringen.

12) Haben Sie zur Anschaffung Förderungen in Anspruch genommen und wie hat sich der Prozess dahinter für Sie gestaltet?

Die Förderungen haben wir in Anspruch genommen. Bei einer von diesen Förderungen kam es leider zu erheblichen Problemen und haben diese spezielle Förderung letztendlich auch nicht gewährt bekommen. Im ersten Schritt wurde diese Fördermaßnahme bewilligt, jedoch schickten wir den Bewilligungsbescheid mit Fahrzeugschein verspätet ein. Danach wurde uns die Fördermaßnahme komplett gestrichen. Auch auf mehrmaliges, freundliches Nachfragen reagierte die zuständige Behörde leider nicht mehr.

13) Zum Tankprozess: Wie schwer oder einfach gestaltet sich der Prozess auch in Hinsicht auf das Tankstellennetz?

Das Tanken an sich ist eigentlich angenehm und auch wirklich nicht kompliziert. Man hat keine Geruchsbelästigungen und es ist ein sehr sauberer Vorgang. Die Tankstellendichte ist leider eine Herausforderung, da das Netz eben noch nicht so stark ausgebaut ist. Hier muss, vor allem wenn man im Flotten-Bereich unterwegs ist, bedacht werden, wo eine entsprechende Tankstelle zugänglich ist. Man kann nicht unbedingt dann tanken, wenn der Tank leer ist, sondern muss sich eben danach richten, wo eine Tankstelle entlang der Route erreichbar ist.

14) Welche Art von Gas verwenden Sie für Ihre Fahrzeuge und wie viel Kraftstoff konnten Sie bereits einsparen?

Wir nutzen hauptsächlich LNG und möchten die Nutzung hiervon zukünftig ausbauen. Auf 100 Kilometer gerechnet haben wir ungefähr ein Einsparungspotenzial von 10% – 15%. Wenn man natürlich auf sehr ebenen Strecken eher leichte bis mittelschwere Güter transportiert, ist das Einsparungspotenzial wahrscheinlich sogar nochmal höher. Hier ist LNG definitiv eine gute Alternative im Vergleich zum Diesel-Antrieb.

15) Durch den Gasantrieb sind auch Nacht-Lieferungen möglich. Haben Sie hierdurch einen Wettbewerbsvorsprung?

Wir haben zwar auch Fahrzeuge, die nachts unterwegs sind, aber hauptsächlich im Bereich der Logistikzentren. Dies ist auch schon mit Dieselfahrzeugen möglich. Sofern größere Beschränkungen im Hinblick auf Geräusch-Emissionen eintreten, gibt es hier sicherlich ein deutliches Potenzial dies mit Erdgas-betriebenen Fahrzeugen zu umgehen.

16) Wie haben Ihre Fahrer auf das neue Fahrzeug reagiert?

Sehr positiv, denn die Fahrerkabine bietet mehr Platz und auch die optische Gestaltung des S-WAY kommt sehr gut an.

17) Gab es bei Ihren Kunden auch Reaktionen auf das neue Fahrzeug?

Einige unserer Fahrer haben mir berichtet, dass schon eine gewisse Neugier da ist, da der neue S-WAY sich hinsichtlich der Optik doch schon sehr verändert hat und auch hier kam viel positives Feedback zurück.

18) Fazit: Wenn Sie nochmal alle Faktoren zusammennehmen, wie zufrieden sind Sie mit dem neuen IVECO S-WAY?

Es ist ein wirklich gelungenes Fahrzeug – optisch schön gestaltet, sowie auch technisch aus meiner Sicht wirklich gut. Wünschenswert wäre eine noch etwas modernere Multimedia-Ausstattung. Beispielsweise ein größerer Monitor in der Fahrerkabine, da man als Fahrer viel Zeit hier verbringt und eben nicht nur Arbeitszeit. Aber alles zusammen genommen sind wir wirklich sehr zufrieden mit dem neuen S-WAY.

Vielen Dank für das Gespräch!